Fahrräder auf einer Yacht mitnehmen – geht das ?

Stauraum ist fast auf jeder Charter- oder Eigneryacht ein Problem, wenn man nicht gerade mit einem Schiff wie diesem hier unterwegs ist.

Zum Stauen auf der Yacht sind natürlich Klapp- oder Falträder ideal, die auch von vielen Seglern verwendet werden, allerdings meistens nur zur Fahrt bis zum nächsten Supermarkt. Für die auf diesen Seiten beschriebenen Touren sind solche Räder in aller Regel nicht geeignet, da man damit auf schlechtem Untergrund und bei größeren Steigungen schnell an seine Grenzen stösst. Die einzige mir bekannte Ausnahme ist das Birdy von Riese & Müller, das mit seiner Vorderradfederung auch auf schlechtem Untergrund ganz gut fährt. Allerdings sollte man dann ein Modell mit einer Gangschaltung wählen, die einen breiten Übersetzungsbereich abdeckt.

Ab der Größe einer Dreikabinenyacht steht manchmal eine Achterkabine zur Verfügung, die von der Crew nicht belegt ist und (auch) zur Unterbringung der Fahrräder genutzt werden kann. Baut man das Vorderrad aus, lässt sich ein normales Mountainbike oder Rennrad vorsichtig zu zweit den Niedergang herunterbugsieren und sicher in der Achterkabine verstauen. Bewährt hat sich die Verwendung von mehreren alten Decken oder ähnlichem, um Beschädigungen der Yacht oder des Fahrrades bei Seegang zu vermeiden – immer in Gedanken an die Pamir, die wegen schlecht gestauter Ladung untergegangen ist!

Ja und dann verbleibt noch das Problem, wie man das Rad an und von Bord bringt. Hier sind Chartersegler häufig im Nachteil, da üblicherweise nur eine Holzplanke zur Verfügung steht, um vom Boot an Land zu kommen. Besser ist eine Gangway, die am Schiff einen definierten Auflagepunkt hat. Zum Beispiel hat die Gangway im Bild unten an ihrem Ende zum Boot hin einen Zapfen nach unten, der in eine dafür speziell vorgesehene Vertiefung auf der Oberseite der hochgelappten Badeplattform eingreift (im Bild leider nicht sichtbar). Da kann beim Schritt über den Abgrund nichts ins Rutschen kommen.

Die gute Nachricht ist, dass das Problem in Zukunft etwas weniger relevant wird, da sich in Marinas immer mehr Schwimmstege finden. Dann kann das Fahrrad gezeitenunabhängig ohne die Überbrückung eines Höhenunterschieds leicht an Bord gebracht werden, wenn man die Yacht nur genau genug eingeparkt hat.

Wem das alles zu aufregend ist, der hat natürlich auch die Möglichkeit in vielen der hier beschriebenen Orte Räder auszuleihen. Die Qualität dieser Räder ist jedoch bislang eher zweifelhaft – so jedenfalls meine Erfahrungen.