Von Sali in den Telascica Nationalpark

August 2019

Für viele Segler an der kroatischen Küste ist der Kornati Nationalpark ein „Must see“ auf ihrem Törn. Der Archipel mit den vielen kleinen kahlen Inseln schließt sich südöstlich an die Insel Dugi Otok an und ist von den großen Charterbasen am Festland in einem Tag zu erreichen. Beschreibungen dazu finden sich in allen Reiseführern und auf vielen Webseiten, z.B. hier die offiziellen Informationen der Parkverwaltung.

Blick in den Kornati Nationalpark, hinten die namensgebende Insel Kornat

Wenig überraschend hat der Radsegler in den Kornaten kaum Gelegenheit, auf seine Weise die Umgebung an Land näher zu erkunden. Unmittelbar nördlich schließt sich jedoch der etwas weniger bekannte Nationalpark Telascica an, der in diesem Bericht beschrieben wird. Mit seinen ausgedehnten grünen Wäldern ist er das genaue Gegenteil der steinigen Kornatenlandschaft.

Um den Telascica Nationalpark mit der Yacht zu erreichen, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Wenn man von der offenen Adria aus Nordwesten die Insel Dugi Otok entlangsegelt, passiert man zunächst die eindrucksvollen Klippen, für die der Telascica Nationalpark bekannt ist. Wenige Meilen weiter südlich biegt man nach Backbord in die große Bucht ein.

Klippen an der Außenseite des Telascica Nationalparks. Auf der Innenseite liegt die große grüne Bucht.

Kommt man dagegen von Osten, muss man die Engstelle in Mala Proversa durchfahren (Vorsicht, im engen Fahrwasser auf die Tiefe und den Gegenverkehr achten):

Enges Fahrwasser in Mala Proversa. Rechts die Ausgrabungen einer römischen Villa.

Über beide Zugänge erreicht man nach wenigen Meilen Richtung Norden die große grüne Bucht des Nationalparks, wo mehrere Bojenfelder zu moderaten Preisen (jedenfalls im Vergleich mit dem Kornati Nationalpark) eine sichere Übernachtung ermöglichen.

Bojenfeld im Telascica Nationalpark

Nur das Rad lässt sich nicht einfach ausladen und so ist man auf den Blick vom Wasser beschränkt- vielleicht abgesehen von ein paar Schritten zu Fuß an Land zur nächsten Konoba.

Im Folgenden wird daher ein ganz anderer Zugang zum Telascica Nationalpark beschrieben. An der Ostseite von Dugi Otok findet sich der selbst zur Hochsaison noch etwas verschlafene Ort Sali. Hier kann man bequem am Stadtkai festmachen:

Ausgangspunkt der Tour: Der Stadtkai von Sali

Die kurze Radtour führt über den knapp hundert Meter hohen Rücken der Insel Dugi Otok in den Telascica Nationalpark, quasi durch die Hintertür. Die wenigen Kilometer – hin und zurück etwas weniger als 20 km – lassen sich gut an einen längeren Segeltag anschließen. Hier die Tour im Überblick:

Von Sali zu den Klippen des Telascica Nationalparks und zurück

Die GPX-Daten stehen hier zum Download bereit.

Vom Stadtkai aus rollt man zunächst an das innere Ende der Hafenbucht und radelt dann durch das kleine Zentrum von Sali, bis man auf die Hauptstraße gelangt, die sich in einer großen Kehre den Hügel hinaufwindet. Weiter moderat bergan stößt man am höchsten Punkt der Strecke auf eine Abzweigung nach links und damit auf den Eingang in den Nationalpark Telascica. Hier muss man als Radler ein paar Euro Eintritt bezahlen, wenn nicht am Abend die Station der Parkranger schon geschlossen ist.

Durch wunderschöne Olivenhaine schlängelt sich die kleine Straße bergab bis zum innersten Ende der großen Bucht. Für Mountainbiker gibt es auch eine parallele Downhillstrecke auf grobem Schotter. Hierhin verirrt sich nur noch selten eine Yacht:

Am hintersten Ende der großen grünen Bucht des Telascica Nationalparks

Nach wenigen weiteren Kilometern (davon die letzten auf Schotter) erreicht man den Hauptteil der Bucht des Nationalparks, wo es wieder lebendiger ist und eine kleine Bar Erfrischungen bereithält. Wer genug Zeit und Kraft hat, kann jetzt noch zu Fuß die oben gezeigten Klippen des Nationalparks besteigen oder den Salzsee „Mir“ umrunden.

Der Rückweg folgt fast genau dem Verlauf des Hinwegs, nur am Ende wird noch ein wenig der Ort Sali erkundet, bevor man zum Hafen zurückrollt. Dort warten dann zum Ausgleich für die kleine sportliche Anstrengung eine Vielzahl von Restaurants.

Eine Antwort auf „Von Sali in den Telascica Nationalpark“

  1. Ahoi Radsegler! Da beneide ich mich ganz herzhaft. Ich liebe Radfahren und mein Mann liebt Segeln – ich würde nicht glauben, man kann es kombinieren. Nur beim Chartern bleibt aber höchstwahrscheinlich nicht anderes übrig als immer am Ort ein Fahrrad zu leihen. Aber mindestens etwas… Danke fürs Sharing und eine große Inspiration :)!

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