Das Hinterland von Triest

Oktober 2019

Kennen Sie Triest ? Wenn nicht, sollten Sie die Stadt und ihre Umgebung unbedingt einmal ansteuern. Läuft man von einer der großen Marinas in Lignano oder Grado kommend in den Golf von Triest ein, kann man bereits vom Wasser aus zwei berühmte Sehenswürdigkeiten erkennen. Da ist zum einen Schloss Duino, hoch auf dem Felsen über dem Wasser ganz im Nordwesten der Bucht.

Schloss Duino

Etwas weiter Richtung Osten liegt das Schloss Miramare, das mit seiner weißen Farbe ein gut erkennbarer Orientierungspunkt für den Segler ist.

Schloss Miramare

Als Ausgangspunkt für die Erkundung der beiden Schlösser mit dem Rad und des Hinterlands bietet sich die Marina San Giusto direkt vor dem Stadtzentrum von Triest an. Hier liegt man sicher, auch wenn einmal die Bora über die Stadt fegt.

Die Marina San Giusto

Das Stadtzentrum von Triest ist hier so nahe, dass man alles bequem zu Fuß erkunden kann, beispielsweise den alten Hafen entlang des Canale Grande.

Der Canale Grande von Triest

Thema dieses Beitrags ist aber nicht die Stadt Triest selbst und auch nicht die beiden Schlösser, sondern eine schöne Tour auf den „Carso“, den Höhenzug der Karstgebirges hinter Triest, zunächst zum Monte Grisa und dann über eine zum Radweg umfunktionierte Eisenbahnstrecke zurück ins Stadtzentrum von Triest. Hier ein Blick auf die Karte für einen einfachen Überblick.

Strecke und Höhenprofil der Tour

Hier gibt’s den GPX Track dazu (Start und Endpunkt ist hier allerdings nicht die Marina, sondern die Piazza Oberdan bzw. der Bahnhof von Triest)

Von der Marina aus folgt man zunächst der Uferstraße nach Norden bis zum Bahnhof und nimmt dann die Strada dei Friuli, die am großen Leuchtturm „Faro della Vittoria“ vorbei aufwärts nach Prosecco führt (der Ort heißt so, das Getränk findet man dort natürlich auch). Wenn man diese Tour am zweiten Wochenende im Oktober unternimmt, kann man unten in der Bucht mehr als 2000 Segelboote aller Art und Größe sehen, die sich zum Start für die Barcolana aufstellen, die nach Teilnehmern größte Segelregatta der Welt. Natürlich könnte man statt zu Radeln auch selber bei der Regatta mitsegeln, aber das Risiko einer Kollision an den Wendebojen ist nicht zu vernachlässigen.

Startlinie der Barcolana Regatta – leider etwas dunstiges Wetter

In Prosecco biegt man rechts ab Richtung Monte Grisa, einer modernen Wallfahrtskirche mit Blick über den gesamten Golf von Triest – bei uns war wegen Dunst leider nichts zu sehen. Auf der vom Weinanbau und Wäldern bestimmten Hochebene des Carso erreicht man mit Opicina und Bassovizza zwei bereits slowenische geprägte Orte, die sich gut für eine Einkehr eignen.

Die letzten 20 km sorgen für Entspannung und puren Genuss. Auf der Trasse einer seit langem stillgelegten Eisenbahnstrecke geht es sanft bergab (vgl. das Höhenprofil oben), mit tollen Aussichten und durch diverse Tunnels direkt zurück ins Stadtzentrum und damit zum Ausgangspunkt der Tour an der Marina.

Tunnel auf dem Rückweg nach Triest

Die Strecke ist nicht für Rennräder geeignet, da die alte Eisenbahnstrecke leider bislang nur teilweise geteert ist.

Viel Spaß beim Nachfahren!

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