Vulcano – der Eingang zu Hölle

September 2021 und Mai 2023

Für viele Segeltörns, die von Sizilien aus zu den Liparischen Inseln führen, ist die Insel Vulcano ein beliebtes erstes Ziel. Zwei große Buchten gibt es im Norden der Insel, den „Porto di Levante“ auf der Nordostseite:

und den „Porto di Ponente“ auf der Nordwestseite:

Die Bezeichnung „Porto“ ist allerdings übertrieben. So findet man im Porto di Ponente in der Saison nur ein paar wackelige Schwimmstege und mehrere Bojen. Im Porto di Levante muss man ankern, wobei sich erst weit drinnen in der Bucht gut haltender Sandboden findet.

Größter Anziehungspunkt ist die „Fossa“, auch „Gran Cratere“ genannt, d.h. der etwa 300m hohe Vulkan, den man oben in den beiden Bildern sieht. Und so pilgern in den Sommermonaten jeden Tag wahre Völkerscharen zum nach Schwefel stinkenden Krater hinauf. In der Tat ist das ein einmaliges Erlebnis (wenn der Zugang nicht wie in 2022 wegen erhöhter Ausbruchsgefahr geschlossen ist). In etwa einer Stunde ist der Kraterrand erreicht, mit tollen Ausblicken zu den Nachbarinseln Lipari und Salina

sowie in den Krater:

Die fortdauernde vulkanische Aktivität hat die Besucher der Insel schon immer beeindruckt. In der Antike wurde hier der Sitz des namensgebenden Gottes Vulcanus vermutet, dessen Schmiede für die Dämpfe und Eruptionen verantwortlich gemacht wurde. Im Mittelalter war man überzeugt, dass hier der Eingang zur Hölle liegt („ibi est infernus“). So berichtet es die Vita des heiligen Willibald, der im 8. Jhdt. vergeblich versucht hat, die Fossa zu ersteigen, um einen Blick in die Hölle zu werfen. Die starke vulkanische Aktivität hat sein Vorhaben aber – so ähnlich wie in 2022 – unmöglich gemacht.

Mit der Besteigung der Fossa hat man jedoch nur einen kleinen Teil der Insel kennengelernt. Im Folgenden wird eine kurze Radtour ins Innere Vulcanos beschrieben, mit der die vulkanische Entstehungsgeschichte der Insel buchstäblich „erfahren“ wird.

„Vulcano – der Eingang zu Hölle“ weiterlesen

Alle Äolischen Inseln auf einmal

April 2023

In einem früheren Beitrag habe ich eine knapp 30 km lange Rundfahrt um die Insel Lipari beschrieben. Dabei kommen im Laufe eines Tages alle Äolischen Inseln in den Blick: Panarea und der Stromboli im Nordosten, Salina im Nordwesten und dahinter Filicudi und Alicudi sowie die Insel Vulcano im Süden. Wer jedoch nach dem Anlegen in Lipari nur ein paar Stunden Zeit hat, findet am Geophysikalischen Observatorium den perfekten Rundblick auf alle Äolischen Inseln.

Startpunkt ist die weite Bucht auf der Ostseite der Insel Lipari.
Man beachte den ökologischen Mobilfunkmast!

Im Folgenden soll die kurze Fahrt dorthin beschrieben werden. Aber Vorsicht, die gerade mal sieben Kilometer haben es in sich, mit einer ständig zunehmenden Steigung, die am Ende mehr als 20% beträgt. Wer da aus eigener Kraft mit dem Rad hochfahren möchte, braucht einen eisernen Willen – oder man leiht sich einen der vielen Motorroller, die überall in Lipari angeboten werden.

„Alle Äolischen Inseln auf einmal“ weiterlesen

Um und auf den Eryx

September 2021

Die Westspitze Siziliens ist ein anspruchsvolles Revier, das von italienischen Skippern respektvoll als „Segeluniversität“ bezeichnet wird. Verfolgt man die lokalen Windverhältnisse mit „Windy“, erkennt man warum: Ausläufer des nordwestlichen Mistrals treffen hier ebenso ungebremst auf die sizilianische Küste wie der Scirocco aus dem Süden.

Da überrascht es nicht, dass selbst in der Hochsaison nur vergleichsweise wenige Yachten unterwegs sind, obwohl die der Küste vorgelagerten Ägadischen Inseln durchaus ihren Reiz haben. So findet man auf Levanzo Höhlenmalereien aus der letzten Eiszeit, als der Meeresspiegel noch etwa 100m tiefer lag und eine Landverbindung nach Sizilien bestand.

Höhlen auf Levanzo

Die benachbarte Insel Favignana lockt mit vielen kleinen Badebuchten. Marettimo liegt wie ein großer Wellenbrecher etwa 10 Meilen weiter draußen und beeindruckt mit grünen, dichtbewaldeten Hängen:

Weiße Häuser vor dem grünem Kiefernwald der Insel Marettimo

Ein geeigneter Ausgangspunkt für die Ägadischen Inseln ist die Marina Vento di Maestrale, die am äußersten Ende der Halbinsel von Trapani liegt, wie man auf dem Deckblatt des italienischen Hafenführes „Pagine Azzure“ unmittelbar erkennen kann:

Die Marina Vento di Maestrale in Trapani. Im Hintergrund der Eryx, italienisch Monte Erice

Wenn jedoch der Mistral oder der Scirocco zu heftig blasen, bleibt man besser im Hafen. Dann bietet sich eine Radtour auf den Eryx an, der mit seinen fast 800 Metern Höhe die gesamte Landschaft dominiert. Im Folgenden wird eine Fahrt um und auf diesen Berg beschrieben, die weite Ausblicke auf die Inseln und das gesamte westliche Sizilien bietet.

„Um und auf den Eryx“ weiterlesen

Zum Tempel und Theater in Segesta

August 2021

Segelt man von Palermo aus entlang der Nordküste Siziliens nach Westen, muss man zunächst das felsige Kap Gallo umrunden.

Am Kap Gallo

Wenige Meilen später erreicht man den Golf von Castellamare. Schutz vor den unangenehmen Wellen des vorherrschenden Nordwestwinds bietet er kaum. Da freuen sich Skipper und Crew, wenn nach stundenlanger Schaukelei am südwestlichen Ende der weiten Bucht gut geschützte Anker- und Liegeplätze auftauchen:

Blick auf die arabisch-spanische Festung und den Hafen von Castellamare del Golfo

Castellamare del Golfo ist nicht nur ein hübscher Ort mit vielen (Fisch-) Restaurants gleich am Hafen, sondern auch ein guter Ausgangspunkt für einen Besuch von Segesta, eines der bekanntesten Reiseziele Siziliens. Ein wunderschön gelegener Tempel und ein Theater mit eindrucksvoller Aussicht lassen sich von Castellamare aus gut erreichen. Mit dem Rad sind es hin und zurück etwa 40 Kilometer und 500 Höhenmeter. In sommerlicher Hitze ist das eine Herausforderung, für die man jedoch mit Eindrücken der sizilianischen Landschaft und antiker Architektur belohnt wird.

„Zum Tempel und Theater in Segesta“ weiterlesen

Auf Goethes Spuren zum Monte Pellegrino

August 2021

Auf einem Törn entlang der Nordküste Siziliens sollte man unbedingt Palermo anlaufen. Kunst und Architektur aus fast 3000 Jahren, eine beindruckende Landschaft und nicht zuletzt jede Menge Restaurants sind gute Gründe nach dem Kap Zafferano…..

Das Kap Zafferano am westlichen Rand der Bucht von Palermo

…..den Bug ein paar Grad nach Backbord zu richten, um in die weite Bucht von Palermo einzulaufen. Im Westen wird das Panorama vom Monte Pellegrino dominiert, der den Hafen überragt.

Der Monte Pellegrino nördlich des Hafens von Palermo

Im Folgenden wird eine kleine Radtour beschrieben, die den Tagebucheinträgen Goethes folgt, der auf seiner Italienischen Reise Palermo und den Monte Pellegrino ausführlich erkundet hat.

„Auf Goethes Spuren zum Monte Pellegrino“ weiterlesen